Die Rückkehr der Jungsozialisten

Veröffentlicht am 17.02.2012 in Presseecho

Heidenheim sieht rot. Anfang Mai werden sich 150 Jungsozialisten unterm Hellenstein versammeln, um ihre Landeskonferenz auszurichten: Ein Ereignis, das Erinnerungen an ein exakt 20 Jahre zurückliegendes Geschehen weckt.

Die Vorbereitungen für den „Landesparteitag“ dieser Jugendorganisation der SPD sind bereits angelaufen. Diese Woche kam Landesgeschäftsführer Christian Eheim nach Heidenheim, um sich zusammen mit den beiden Heidenheimer Juso-Kreissprechern Michael Singer und Christian Heinrich ein Bild vom Austragungsort der zweitägigen Großveranstaltung zu machen, die in der Sport- und Festhalle Mergelstetten über die Bühne gehen wird.

Vierter im jugendlichen Bunde war bei dieser Besichtigungstour der mit seinen 42 Jahren nicht mehr ganz so junge und mittlerweile zum arrivierten Landespolitiker herangereifte Andreas Stoch, der freilich noch jung genug ist, die eigenen Sturm- und Drangzeiten vor Augen zu haben - und sich daran erinnert, dass alles schon mal da war und sich mit dem jetzt in Heidenheim geplanten Juso-Gipfel ein Kreis schließt.

Der Anfang liegt fast auf den Tag genau zwei Jahrzehnte zurück, als Heidenheim schon einmal zum Schauplatz einer Landeskonferenz der Jungsozialisten geraten war. Mittendrin ein junger Mann namens Andreas Stoch, der an der Spitze des örtlichen Juso-Kreisverbandes stand und sich gerade aufmachte, sein ein Jahr zuvor erworbenes SPD-Parteibuch mit – wie man heute weis – an Gewicht gewinnendem politischen Inhalt zu füllen.

Apropos Inhalte. Die waren damals wie heute zwar nicht dieselben, doch gleichen sich die Themen von damals durchaus mit den gesellschaftlichen Schlüsselworten von heute. „Gegen Fremdenhass und für Europa“, so die Parole, die vor 20 Jahren in der Schnaitheimer Turn- und Festhalle die Diskussion der jungen linken Wilden bestimmten, die sich in Zeiten des Umbruchs im Osten im politischen wilden Westen ausgesetzt sahen: Heidenheim war zur „braunen Hochburg“ der baden-württembergischen Republikaner geraten, die Landes-Jusos wollten mit ihrer Tagung einen Kontrapunkt setzen, der tief atmenden Volksseele ein wenig die Luft nehmen.

Das alles ist Geschichte, längst vorbei wie die Diskussionen über das Scheitern des Stalinismus im Osten, in dessen Gefolge der Sozialismus selbst manchem Juso gewisses Kopfzerbrechen beschert hatte. „Gegen Fremdenhass“ hat sich in „Für Integrationspolitik“ gewandelt, und darüber hinaus geht es diesmal schwerpunktmäßig um „moderne Industriepolitik in Baden-Württemberg“. Die 5600 Jusos im Lande sind staatstragend geworden.


Erwin Bachmann
Heidenheimer Zeitung, 15.02.2012
 
 
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