Der Heidenheimer Juso-Kreisverband reagiert amüsiert auf die Aussagen des örtlichen Kreisverbands der Jungen Union in der Heidenheimer Zeitung vom 17.12.2012. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass man so viel Ignoranz gegenüber Fakten und Uninformiertheit in Bezug auf pädagogische Konzepte in nur zwölf Sätzen an den Tag legen kann“, urteilt Juso-Kreissprecher Michael Singer.
„Man muss nicht groß recherchieren, um den Unterschied zwischen Gemeinschaftsschule und Gesamtschule zu kennen“, so der Pädagoge und Juso-Kreissprecher Christian Heinrich. Es reiche schon, sich zwei Minuten lang von Google informieren zu lassen.
Dass sich CDU und JU immer noch an einem Schulsystem festklammerten, welches angesichts der rapide sinkenden Schülerzahlen in vielen Gemeinden zur Schließung weiterführender Schulen führen würde, sei nichts anderes als eine Schwächung des ländlichen Raums, erklärt der Juso-Kreissprecher. „Insbesondere in nicht städtisch geprägten Regionen wie der unseren zwingen die seit langer Zeit bekannten demografischen Entwicklungen zum Handeln“, so Michael Singer. Hier habe die alte schwarz-gelbe Landesregierung die Zahlen jahrelang schlichtweg ignoriert. Jetzt handle Grün-Rot endlich zum Wohl des Landes. „Unser Land muss sich in Sachen Bildung nachhaltig weiterentwickeln. Mit alten Konzepten kann man bei den zukünftigen Herausforderungen keinen Blumentopf mehr gewinnen“, betont Michael Singer.
Seit der Entstehung des dreigliedrigen Schulsystems habe es enorme gesellschaftliche Veränderungen gegeben, welche eine Modernisierung und Weiterentwicklung des bisherigen Schulsystems unbedingt notwendig machten. Dies garantiere nicht nur Bildungsgerechtigkeit, sondern sei die Voraussetzung für eine moderne und erfolgreiche Wirtschaft in Baden-Württemberg. Das laut Heidenheimer JU „bewährte“ baden-württembergische Schulsystem sei inzwischen bekannter Weise leider vor allem in einer Statistik spitze, nämlich derjenigen der sozialen Selektion, unterstreicht der Juso-Kreisverband.